Vom 11. bis zum 13. Juli fand dieses Jahr unser gemeinsames Jugendzeltlager mit dem TV 03 Wörth statt. Anders als letztes Jahr ging die Reise dieses Mal zum Jugendzeltplatz im pfälzischen Hauenstein.
Leider stand die Unternehmung zunächst unter keinem guten Stern. Der Wetterbericht versprühte leider alles andere als Optimismus, so dass sich zu den ursprünglich zehn Anmeldungen von Jockgrimer Seite zwei wetterbedingte Absagen gesellten. Dazu kamen dann noch zwei krankheitsbedingte Ausfälle.
Um 15 Uhr trafen sich unsere Betreuer Bernhard und Michael mit Johannes, Jonas und Sem an der Grundschule in Jockgrim. Die anderen Jungs sollten später noch nachkommen. Gepäck und Kinder waren schnell verstaut und die Kilometer RIchtung Hauenstein hinter sich gebracht. Am Zeltplatz angekommen trafen wir dann auch gleich auf unseren dritten Betreuer Christian.
Zunächst galt es die Zelte aufzubauen. WIldnis-Meister Jonas zeigte dabei wie schon im Vorjahr großes Geschick im Umgang mit Zeltstange und Hering, so dass das große Zelt für die Jungs in Windeseile bewohnbar war. Auch die Betreuerzelte waren schnell aufgeschlagen, wobei Michael feststellen musste, dass sein neues Zwei-Mann-Zelt eher ein Ein-Mann-Plus-Gepäck-Zelt war – sehr zum Leidwesen von Christian, der es aus Platzgründen vorzog, in eine leere Kabine des Jugendzelts auszuwandern.
Nach dem Aufbau hatten wir Zeit, die Umgebung aufzunehmen. Der Zeltplatz an sich ist riesig, war aber nur durch uns und eine andere Gruppe belegt, was viel Fläche für Speedminton, Frisbee und natürlich Fußball bot. Die andere Gruppe sollte uns noch eine unruhige Nacht bescheren; der mitgebrachte Bierwagen und die dicke Musikanlage ließen uns nichts Gutes hoffen…
Immerhin spielte das Wetter mit, die gefühlt etwa 20 Grad waren ideal für etwas Sport und Spiel. Beim anschließenden Abendessen konnten die Kinder Würstchen auf Stöcke aufspießen und über dem knisternden Lagerfeuer grillen. Erstaunlicherweise fielen dieses Jahr keine Würstchen ins Feuer, was vielleicht mit der Androhung von 20 Liegestützen im Falle des Falles zu tun hatte. Zu den Würstchen gab es Brötchen, Ketchup und Getränke.
Pünktlich zum Essen tauchten auch unsere drei Nachzügler Patrick, Niklas und Luxux-Camper Robin auf. Robin brachte neben seiner kompletten Jack Wolfskin Bekleidung auchc einen ehrfurht gebietenden Palast ein großzügiges Zelt nebst zugehörigen Möbeln und IPad mit. Erstaunlicherweise konnte auch 2014 das Bernsteinzimmer nicht in Robins Zelt gefunden werden, es bleibt nach wie vor verschollen. Dafür bot das Zelt den drei Nachzüglern plus Johannes Platz, obwohl Robin aus logistischen Gründen nicht einen Tag vorher anreisen und den eigentlich versprochenen Keller ausheben konnte.
Nach Zeltaufbau und Abendessen klang der erste Tag mit noch mehr Fußball und Dunkelverstecken aus. Um 23 Uhr waren dann alle Kinder von 8 bis 17 Jahren im Zelt. Die mitgereisten Erwachsenen waren eine Stunde später auch in ihren Schlafsäcken. Während Bernhard akustisch den Pfälzer Wald abholzte, hatten andere deutlich mehr Probleme mit dem Einschlafen. Durch die gefühlten 200.000 Watt der Musikanlage unserer Nachbarn, welche einen, hm, interessanten Mix aus Blas- und Housemusik in den Nachthimmel dröhnte, war der Schlaf unnötig erschwert. Michael und Frühaufsteher Bernhard jedenfalls konnten kurz nach fünf live erleben, dass die Feuerwache der Nachbargruppe auch um halb sechs noch genug Alkohol im Blut fürs ausgelassene Singen hatte.
Am Lagerfeuer, an dem die ersten Kinder um 6 auftauchten, gab es dann Frühstück in Form von Kuchen und Brötchen, welche sich die Kinder mit Wurst und Käse belegen oder mit Nutella bestreichen konnten. Dazu gab es warme und kalte Milch, Säfte und Wasser. Außerdem bereiteten die Kinder sich Lunchpakete vor, denn für den Mittag war eine Wanderung im Pfälzer Wald vorgesehen.
Dazu wurden alle Teilnehmer in Gruppen eingeteilt. Jeweils zwei Gruppen mussten über einen zuvor festgelegten Wegpunkt die Queichquelle erreichen, wobei die eine Gruppe für die andere Navigationsmarken im Wald verteilen musste. Das Folgen war hierbei nicht das Problem, sondern mehr die Navigation mit Hilfe der nicht ganz wandertauglichen Karten. Nach einigen Irrwegen trafen sich schließlich alle Gruppen an der Quelle. Zu diesem Zeitpunkt hatte es bereits mehrfach angefangen zu regnen. Die Bäume boten jedoch einen guten Schutz gegen Durchnässung.
Der Rückweg über einen anderen Wegpunkt war leider ebenso von nicht wirklich dezenten Umwegen geprägt. Die Moral in der Truppe wurde durch das in der Ferne hörbare Grollen eines sich anbahnenden Gewitters zudem nicht gerade verbessert. Tatsächlich blieben wir aber anders als der Rest Deutschlands komplett von Gewittern verschont, wofür wir sehr dankbar waren!
Letzten Endes sind dann aber alle Gruppen in weniger als sechs Stunden wieder zum Zeltplatz gelangt. Während die Betreuer sich am Lagerfeuer ausruhen mussten, hatten die jugendlichen Teilnehmer offenbar weniger Probleme mit Füßen und Kondition als vorher im Wald kolportiert und waren praktisch sofort wieder auf der Wiese beim Fußballspielen anzutreffen.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit wurde auch gleich das Abendessen vorbereitet. Der mitgebrachte Flammkuchenofen wurde vorgeheizt, Zwiebeln in großem Stil geschnitten, Dosentomaten mit der Gabel zerquetscht und Wurst in mundgerechte Stücke geschnitten. Die Belagvarianten Flammkuchen und Pizza kamen prima bei groß und klein an. Einige der kleineren Teilnehmer konnten nur mühsam von der Anrichte entfernt werden.
Der Abend klang dann gemütlich am Lagerfeuer mit Marshmallows und Kartenspielen aus. Es gab auch eine Siegerehrung mit Süßigkeiten für die Teilnehmer der Wanderung. Einige Fußballsüchtige suchten verzweifelt nach einer Möglichkeit, das WM-Spiel um den dritten Platz zwischen Brasilien und Holland zu verfolgen.
Wie am Vortag auch war um 23 Uhr dann Nachtruhe angesagt. Dieses Mal war auch unsere Nachbargruppe einigermaßen brav und ließ uns schlafen. Bernhard war trotzdem um fünf wieder auf den Beinen und wurde dann von Michael ab sechs Uhr beim Lagerfeuer anzünden unterstützt. Beim Frühstück wurden die letzten Verpflegungsreste verbraucht. Anschließend ging es dann an die ungeliebte Arbeit des Zeltabbaus und Zusammenpackens. Um elf Uhr ging es dann wieder Richtung Heimat, so dass wir bis zwölf alle Kinder samt Ausrüstung bis auf Sems Schnittwunde im Finger wohlbehalten zu Hause abgeliefert hatten. So hatten alle noch genügend Zeit zum Schlafen, um dann am Abend Deutschland zum vierten Weltmeistertitel zujubeln zu können.
Ein herzliches Dankeschön geht an unsere Freunde vom TV 03 Wörth für die tolle Organisation, an alle mitgefahrenen Betreuer und natürlich an alle Kinder: Keine Rauferei, keine Raucherei, keine Sauferei – alle zeigten ein absolut vorbildliches Verhalten. Danke auch an den Wettergott, der uns eigentlich ideales Zeltwetter geschenkt hat. Ich für meinen Teil freue mich schon auf nächstes Jahr mit euch!